Montag, 23. Januar 2017

Digitaler Umsturz - Teil 9: New York Times - A shocking disregard for the truth

Den ersten Arbeitstag des 45. Präsidenten der USA kommentierte die New York Times in ihrer Kolumne Opinion Today:
The Trump administration — and the president himself — have shown a shocking disregard for the truth in their first days on the job. This disregard puts the media in a tricky spot, because calling out the president of the United States and his staff for untruths will inevitably upset his supporters.
Besser kann man die direkten Folgen der Kultur der Lüge für die Medien kaum beschreiben: sie werden in eine heikle Lage gedrängt, weil den US Präsidenten und seine Administration wegen Unwahrheiten zur Rede stellen unvermeidlich bedeutet, seine Unterstützer zu verärgern. Der Kolumnist, David Leonhardt, zog denn auch die Konsequenzen:
But the media cannot waver. We cannot use euphemisms for “false” and “untrue” when those are the accurate terms.
Die Medien können nicht schwanken. Wir können keine Euphemismen (Schönredereien) für "falsch" und "unwahr" verwenden, wenn das die zutreffenden Begriffe sind. Opinion Today erscheint täglich, es lohnt sich, den weiterführenden Links und Kommentaren zu folgen. Das Thema des Tages waren natürlich die Menge der Zuschauer bei der Vereidigung D. Trumps und die verbalen Kunststücke der Pressesprecher.

Den Vergleich der Zuschauerzahlen  bei den Vereidigungen von Trump 2017 und Obama 2009 brachten viele grössere Print- und Online Medien, hier die Online New York Times vom 23.01.2017 mit aktuellen Videos.

























Die tapferen Versuche der Pressesprecher des Weissen Hauses wurden von der bereits erwähnten Institution Poltitfacts auseinandergenommen. Deutsche Medien haben seit gestern zwar etwas freier als gewohnt über die Trump - Affäre berichtet, trauen den Bildern aus USA aber noch nicht. Sie befinden sich in der gleichen heiklen Lage, wie sie oben beschrieben wurde: man traut sich nicht, die Unterstützer von Trump zu verärgern. Sie sollen sich ein Beispiel an den Amerikanern nehmen und endlich aufhören zu schwanken. Das würde auch die Rechtspopulisten bei uns in ihren Erwartungen dämpfen. Das  wäre gut für Deutschland.

Ich bin weit von jeder Hähme entfernt, weil die Loaylitätskonflikte fürchterlich sind, die in Beziehungen, Familiensystemen, Parteien, Kirchen, Religionsgemeinschaften, Staatenbündnissen usw. ausgelöst werden, wenn die religiösen und politischen Führer eine große Missachtung der Wahrheit an den Tag legen. Über dieses Thema gibt es Tausende von Büchern: Geschichte der Diktaturen, der Päpste und Kirchen, der großen Reiche (China, Rom), usw.

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