Sonntag, 17. Juni 2018

2018 G7-Gipfel: "Amerikaner bleiben bei euch, auch wenn unser Präsident es nicht tut."

2018 G7 Summit: "Americans stand with you, even if our president doesn’t."




In lautem Getöse gehen wichtige Botschaften unter
In loud noise important messages go down

John McCain, Vietnamkriegsheld und seit vielen Jahren republikanischer Senator für Arizona muss die Hutschnur geplatzt sein. Trump hatte am 9. Juni 2018 aus dem Flugzeug seinen Rückzug von der gemeinsamen Abschlusserklärung des G7-Gipfels getwittert. McCain twitterte zurück: "An unsere Verbündeten: Mehrheiten von Amerikanern beider Parteien bleiben pro Freihandel, pro Globalisierung & bereit zur Unterstützung von Bündnissen, die auf 70 Jahren gemeinsamer Werte beruhen. Amerikaner bleiben bei euch, auch wenn unser Präsident es nicht tut."

Senator McCain's Antwort an Präsident Trump
Tröstlich zu hören von einem republikanischen Urgestein. Der Mann ist todkrank und arbeitet unermüdlich weiter. Es ist aber auch ein Hilferuf nach der Solidarität der Verbün-deten mit den demokra-tischen Kräften in den USA.

Dennoch bleibt die Frage, warum es die demokra-tische Mehrheit nicht schafft, Trump unschädlich zu machen.


In der Kürze der Zeit verweise ich auf das letzte Buch von Madeleine Albright mit dem Titel Facism, A Warning (Faschismus, Eine Warnung)

Eine der brillantesten Abhandlungen über Faschismus, die ich jemals sah. Eine Besprechung der Person und des Buches ist hier nicht angebracht. Ich werde sie sobald als möglich in Angriff nehmen.

Hier geht es um die Zukunft Amerikas und auch unserer Zukunft in Europa. In solchen Zeiten neigen die Menschen zur Selbsttäuschung. Die ehemalige US - Außenministerin, Beraterin und Spezialistin für Ost-Europa, Professorin für Politikwissenschaften neigt nicht zur Selbsttäuschung. Sie weiß, wovon sie spricht, denn der Faschismus und die Auseinandersetzung mit ihm haben ihr ganzes Leben geprägt.


Im letzten Kapitel 17 "Die richtigen Fragen" schreibt sie:
Die Herdenmentalität ist in internationalen Angelegenheiten stark. Führungskräfte auf der ganzen Welt beobachten, lernen voneinander und ahmen einander nach. Sie sehen, wohin ihre Kollegen gehen, womit sie durchkommen können und wie sie ihre Macht verstärken und aufrechterhalten können. Sie gehen einander in die Fußstapfen, wie es Hitler mit Mussolini getan hat - und heute bewegt sich die Herde in faschistischer Richtung.
Bei all ihren Unterschieden gibt es auch Verbindungen, die Figuren wie Maduro, Erdogan, Putin, Orbán, Duterte und - das einzige Beispiel eines wahren Faschisten - Kim Jong-un miteinander verbinden. Jeder hat versucht, seine Anhänger von dem Konsens der Unterstützung für demokratische Normen abzubringen, die Jahrzehnte des Kampfes und der Opferbereitschaft erforderten. Diese böswilligen Männer sehen den Zugang zu hohen Ämtern nicht als vorübergehendes Privileg, sondern als Mittel, ihre eigenen Wünsche so lange wie möglich durchzusetzen. In öffentlichen Äußerungen zeigen sie kein Interesse an Kooperation außerhalb der spezifischen Gruppen, für die sie sprechen und die sie repräsentieren wollen. Sie alle beanspruchen für sich den Mantel des "starken Führers"; sie alle sagen, sie sprechen für "die Leute"; und sie suchen sich gegenseitig Hilfe, um ihre Reihen weiter zu vergrößern.
Albright, Madeleine. Faschismus: Eine Warnung (S.246-247). HarperCollins. Kindle-Version. 
[ Übersetzung von mir. ]

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