Donnerstag, 24. November 2016

Der Pate - Teil 4: Der Don wird Präsident

Donald Trump hat immer darauf bestanden, dass er mit "Don" angesprochen wird. Das versichern uns sein Biograf Michael D'Antonio  in Die Wahrheit über Donald Trump und der Pulitzer - Preisträger David Cay Johnston  in Die Akte Trump: The Making of Donald Trump

Nach der Lektüre dieser beiden Bücher, die gegen den heftigen Widerstand des designierten amerikanischen Präsidenten veröffentlicht wurden, warte ich geradezu auf die Verfilmung dieser grandiosen Story und frage mich, was unsere deutschen Korrespondenten in den USA eigentlich die ganze Zeit über getan haben, als sie uns ein ganzes Jahr über den sicheren Sieg von Hillary Clinton und über den nicht ernst zu 
nehmenden Rüpel berichteten, den die eigene Partei ablehnt. Ob nun Hillary Clinton die Wahl anfechten lässt oder nicht, ob die Amtsenthebung von Trump nach Prof. Lichtman kommt oder nicht, das ist für die Fehlleistung unserer Korrespondenten unerheblich. Erheblich ist dagegen, dass Trump überhaupt soweit kommen konnte.

Viele gute Schreiber / Journalisten haben über Trump geschrieben, ich muss es also nicht wiederholen. Aber was bisher fehlt, ist die verblüffende Ähnlichkeit zwischen Trump und Al Capone hinsichtlich der Einkommenssteuer. Es ist bekannt, dass Al Capone 1931 nur wg. Steuerhinterziehung in Höhe von 200.000 US - Dollar verurteilt werden konnte, was dem im Auftrag der US - Regierung arbeitenden Finanzbeamten Eliot Ness und seinem kleinen Team zu verdanken war.

Ausweislich der Kapitel "Golf und Steuern" und "Einkommenssteuer" in der sorgfältig, über 30 Jahre recherchierten "Akte Trump" des Pulitzer - Preisträgers Johnston hat es mehrere Gerichtsverfahren gegen Trump wg. Steuerbetrugs gegeben. Trump's Anwälte legten stets Berufung ein. Ich zitiere folgende Passage aus einem Berufungsverfahren 1992:

"Richter H. Gregory Tillman, ein Harvard-Absolvent, der die Berufungsverhandlung leitete ..., merkte darin auch an, dass 'aus der Beweisaufnahme nicht hervorgeht, wie der Berufungskläger [Trump] erhebliche Aufwendungen haben konnte, ohne gleichzeitig Einkünfte aus seiner Beratungstätigkeit zu erzielen.'"

Trump's Anwalt Mtinick sagte dazu, dass die Unterschrift auf der Steuererklärung zwar seine Unterschrift sei, er aber nicht wisse, wie sie dort hingekommen ist. Der Richter entschied gegen Trump, konnte ihn aber nicht verurteilen, weil kein Original der Steuerklärung an die städtischen Behörden zu finden war. - Ein echter "Capone" !

Im Kapitel "Gefühltes Vermögen" gibt es eine Passage, die an Schlitzohrigkeit kaum zu überbieten ist. Trump hatte den Journalisten O'Brien wg. unrichtiger Schätzung von Trumps Vermögen verklagt. O'Brien's Anwalt frage Trump: "Sie haben gesagt, das Vermögen steigt und sinkt in Abhängigkeit von Ihrer Gefühlslage?" - "Ja", antwortete Trump, "je nachdem, wie ich den Zustand der Welt einschätze, also wohin sie sich meinem Gefühl nach bewegt. Das kann sich von einem Tag auf den anderen ändern. Da kommt ein 11. September, und man hat kein so gutes Gefühl, was einen selbst anbelangt oder die Welt oder New York City. Ein Jahr später, und die Stadt ist ein Knüller. Schon Monate später war das Gefühl ganz anders. Also ja, sogar meine eigenen Gefühle beeinflussen, wie vermögend ich mich fühle."

In puncto "schlitzohrige Ausreden" war Al Capone im Vergleich mit Trump ein Waisenknabe. Ist es wirklich unverständlich, dass die Richter immer alle Augen zugedrückt haben, wenn es um Trump ging? - Ich empfehle das Kapitel "Als die Regierung Trump rettete".

Trumps Verbindungen zur Mafia, zum Zionismus und zu Skull & Bones werden später gesondert behandelt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hass- oder Spamkommentare werden nicht veröffentlicht - vgl. "Wie geht das hier ...?" unter dem Blogheader