Donnerstag, 24. August 2017

USA: Was zum Teufel geht da vor?

U.S.: What the hell is going on?


Viele US - Journalisten haben die Frage öffentlich gestellt: "What the hell is going on?" Und das bezog sich auf ein, wie es schien, gespenstisch anmutendes inszeniertes Theaterstück im Weißen Haus, nämlich das fast zeitgleiche Ausscheiden wichtiger Amtsinhaber im Weißen Haus. Die bekannte Moderatorin Rachel Maddow vermutete - mit einer gewissen Berechtigung - als Drahtzieher im Hintergrund den Milliardär Robert Mercer. Mercer ist nicht nur der Hauptsponsor von Breitbart, er war auch der größte Spender zu dem Super PAC für die Wahlkampagne von Donald Trump.

Robert Mercer


Er wurde hier bereits erwähnt:

Das "Who is Who?" der US - Politik ist Ballotpedia. Dort wird Mercer als "Top Influencer" beschrieben. Seine politischen Spenden und Finanzierungen sind beachtlich, seine Verbindungen schier unendlich.

Sein Mäzenatentum für Breitbart wird von Newsweek hier dokumentiert:

The mysterious billionaire benefactor of Breitbart


Wer verließ bisher das Weiße Haus und warum?


Die Frage "Wer?" wird kurz und bündig von der New York Times beantwortet: Top Officials in the Trump White House who have left. Beim "Warum?" enthält sich die NYT der Spekulation.

Rachel Maddow suchte nach dem "Warum", durfte den Namen "Mercer" in diesem Zusammenhang nicht mehr erwähnen und sprach in der folgenden Sendung nur noch von einem Milliardär. Sie stellte explizit die Frage, ob der Grund für das Ausscheiden aus den Ämtern darin zu suchen ist, dass die Betreffenden ihre Aufgabe erfüllt haben.

RACHEL MADDOW SHOW 8/18/17 Billionaire behind Trump, Bannon, Breitbart plans next move







Am Tag, als Stephen Bannon das Weiße Haus verließ, spekulierte Maddows über die "wierd choices" (dt. unheimliche Auswahlen) von Personen zur Arbeit im Wahlkampfteam von Trump. Sie hatten fast alle Beziehungen zu Russland,

nicht aber Stephen Bannon und Kellyanne Conway, die erst Juli 2016 als "Package Deal" zum Wahlkampfteam kamen und dann auf die einflussreichsten Posten in der Trump - Administration gesetzt wurden. Beide sind Mitglieder im Council for National Policy, dem einflussreichsten öffentlichen Verband für nationalistische Politik. Um dort Mitglied zu werden, muss man empfohlen werden.


Rachel Maddow fand es eigenartig, dass wichtige Amtsträger im Weißen Haus nur Tage nach dem Ausscheiden von Stephen Bannon kündigten. Z.B. der Milliardär Carl Icahn, der vom Weißen Haus eine Million US-Dollar für seine Beratertätigkeit haben wollte. Ähnlich erging es Erik Prince, der den Afghanistan - Krieg mit seiner Firma Blackwater führen wollte - für 10 Mrd. US-Dollar pro Jahr. Stephen Bannon hatte diesen Plan unterstützt. Als Bannon ausschied, durfte Prince nicht mehr an den Planungen des Afghanistankrieges in Camp David teilnehmen.

Diese und viele weitere irritierende Details werden in der Sendung besprochen, ohne dass der Name des geheimnisvollen Milliardärs genannt wird. Für Leser mit Zeit und guten Englischkenntnissen wird die Sendung empfohlen; man wird reichen Gewinn haben.



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