Mittwoch, 6. September 2017

Republikanisches Rassismus - Problem älter als Donald Trumps Präsidentschaft

Republican Party's Racism Problem Predates President Donald Trump


Der amerikanische Präsident hatte die Ausschreitungen weißer Nationalisten in Charlottesville verteidigt, die Täter als Patrioten, Ehrenmänner gewürdigt. Die meisten Medien haben das mit Befremden oder Empörung kommentiert. Die republikanische Partei und ihre Kabinettsmitglieder haben sich von den Äußerungen des Präsidenten distanziert. Das wurde überwiegend mit Zufriedenheit kommentiert.

MSBNC 04.09.2017
Die Republikanische Partei hat aber seit einigen Jahren ein Rassismus - Problem, das sie verheimlicht. Der TV- Sender MSNBC dokumentierte das Problem am 04. September 2017 in seiner Rachel Maddow Show. Die  Verbindung der republikanischen Denkfabrik Heritage Foundation  mit dem National Policy Institute  und der "Alternativen Rechten" um Richard Spencer und Stephen Bannon kann nicht mehr bestritten werden.

Was ist das National Policy Institute NPI?


Am 31. Oktober 2015 veranstaltete das NPI im traditionsreichen Nationalen Presseclub DC eine Konferenz. "Become who we are" lautete das Motto ( "Werden wir, was wir sind." ) Hier ist ein kurzes Video, in dem z.B. die Frage, ob Juden weiß sind, die Sprecher in Not bringt.



Bei einer Folge - Konferenz am 21. November 2016 begrüsste NPI - Chef Richard Spencer den gewählten Präsidenten Trump mit dem Hitlergruß und "Heil Trump! Heil unser Volk! Sieg Heil!" - vgl. den Artikel im The Atlantic 'Hail Trump!': White Nationalists Salute the President-Elect.

Die Homepage des NPI wurde wegen des Rassenprogramms verboten, aber sie kam bei Alt-Right.com unter: Support Richard Spencer and NPI. Das Rassenprogramm wird nicht mehr erwähnt, aber "Der Kampf geht weiter".


Die Republikaner spielen den Einfluss des NPI herunter


In der o.a. TV - Sendung am 04. September 2017 präsentierte Rachel Maddow ein Video von der inzwischen verbotenen Homepage des NPI. Spencer spricht in sanftem Ton vom Überlebenskampf der weißen Rasse.

Momentaufnahme der u.a. Sendung
Weiße Amerikaner hätten ihre Rasse wiederentdeckt. Dazu werden schöne Bilder von jungen, modernen, glücklichen Familien ge-zeigt.

Die verbündete Alternative Rechte bestreitet den Holocaust. Der Holocaust - Gedenktag wird als "Holocaust Amnesia Day", als Tag des Gedächtnis-schwunds verhöhnt: ein Foto mit Leichenfunden wie aus einer historischen KZ - Dokumentation der US - Streitkräfte 1945. Dazu hässliche Kommentare.


Es wird empfohlen, die Sendung ganz anzuschauen, denn sie demonstriert - übrigens journalistisch hervorragend -  die Verbindung zwischen Rassismus und Holocaust-verleugnung und der aktuellen Gesetzgebung durch die Republikaner.




Jeff Sessions hatte nämlich schon 2013, vor seiner Zeit als Justizminister,  mehr als 40 Zusätze zum Einwanderungsgesetz ( Immigration Bill ) vorgeschlagen, die er nun als Justizminister verabschieden lassen will. Dabei stützt er sich auf den einflussreichen republikanischen Think Tank The Heritage Foundation, genauer gesagt auf ihre Studie vom Mai 2013 über "Steuerliche Kosten von illegalen Einwanderern und ihrer Begnadigung" -vgl.  Fiscal Cost of Unlawful Immigrants and Amnesty to the U.S. Taxpayer.
Es sei daran erinnert, dass Trump im Wahlkampf 2016 behauptete, dass die Kosten der Einwanderung nach Deutschland "lifelong" 400 Milliarden Dollar kosten würde und dass "Hillary wants to be America's Angela Merkel".
vgl. auf diesem Blog Die Stunde von "Lie to me": Trump ein Fall für Dr. Lightman
Trump muss von dieser Studie Kenntnis gehabt haben. Und er muss von der rassischen Überlegenheit der Weißen überzeugt gewesen sein. Denn die Studie  begründet die hohen Einwanderungskosten durch den niedrigen IQ von Latinos, was als Ergebnis der "rassischen Dummheit" dargestellt wird.

Die Washington Post hatte umgehend - am 8. Mai 2013 - kritisch berichtet, dass der Co -Autor dieser Studie sich gegen die Duldung von Einwanderern mit niedrigem IQ wendet: Heritage study co-author opposed letting in immigrants with low IQ

Der Name des Co-Autors ist Jason Richwine, der am staatswissenschaftlichen Institut der Harvard Universität 2009 über "IQ und Einwanderungspoltik" promovierte. Hier nur ein kleines Zitat aus der Studie:
Das statistische Konstrukt, das als IQ bekannt ist, kann die allgemeine geistige Fähigkeit oder Intelligenz zuverlässig abschätzen. Der durchschnittliche IQ der Einwanderer in den Vereinigten Staaten ist wesentlich niedriger als der der weißen einheimischen Bevölkerung, und der Unterschied wird wahrscheinlich über mehrere Generationen bestehen bleiben. Die Konsequenzen sind ein Mangel an sozioökonomischer Assimilation bei Niedrig-IQ-Immigrantengruppen, mehr Unterklassenverhalten, weniger soziales Vertrauen und eine Zunahme des Anteils der ungelernten Arbeiter auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt. Die Auswahl von hoch-IQ-Immigranten würde diese Probleme in den USA verbessern, während sie gleichzeitig intelligenten potenziellen Immigranten zugutekommen, die keinen pädagogischen Zugang in ihren Heimatländern haben.
Richwines Dissertation behauptet, dass es tiefgehende Differenzen in der Intelligenz zwischen den Rassen gibt. Während es klar ist, wie er schreibt, dass dies zum Teil auf die Genetik zurückzuführen ist - "die Gesamtheit der Beweise deutet auf eine genetische Komponente beim Gruppen -IQ" -  argumentiert er. Das Wichtigste sei, dass die Unterschiede in den Gruppen-IQs aus irgendeinem Grund persistent sind. Er schreibt: "Niemand weiß, ob die Hispanics jemals die IQ-Parität mit Weißen erreichen wird, aber die Vorhersage, dass neue hispanische Immigranten niedrige IQ-Kinder und Enkel haben werden, ist schwer zu bestreiten."

Es lässt sich auch nicht bestreiten, dass dem republikanischen Think Tank die Vordenker der NS - Rassenlehre Pate gestanden haben - Vordenker der Rassenlehre.


Was geht uns der Rassismus in den USA an?


Die USA haben 1940 auch gefragt, was sie der Rassismus in Deutschland,  Italien und Spanien angeht. Wenn sich damals die "America First" - Bewegung durchgesetzt hätte, dann hätten die Nazis nach allgemeiner Einschätzung den 2. Weltkrieg für sich entscheiden können. Vgl. Britische Einmischung in amerikanische Wahlen im Kopf dieses Blogs. 

Heute ist es aber so, dass seit 2015 in den USA eine "Ökumene des Hasses" um Kardinal Burke, Stephen Bannon, den Malteserorden und evangelikale Fundamentalisten einen weltweiten Machtkampf um die Vorherrschaft im Vatikan und gegen Papst Franziskus anführt. Trump ist also nur ein kleiner Stein im großen Spiel.  Dieses Spiel geht uns alle an. Im nächsten Beitrag wird das ausführlicher dargestellt.



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