Freitag, 20. Oktober 2017

Noch einmal Brexit: Russlands Einfluss auf Brexit-Kampagne

Brexit again: Russia's influence on Brexit campaign




Letzter Update 24.10.2017 The TIMES: Merkel fürchtet Zusammenbruch der May-Regierung

"Ich habe überhaupt keinen Zweifel, wenn wir geistig alle klar sind." Das ist der meist zitierte Satz der Kanzlerin zum Thema Brexit auf dem EU Gipfel. Eigentlich richtig, wie damals auch ihr "Wir schaffen das". 

Nigel Farage mit Arron Banks
Aber leider gibt es viele, die alles tun, um geistige Klarheit zu vernebeln. Putin zum Beispiel. Heute bekamen die Gerüchte um Russlands Einfluss auf das Brexit-Referendum neue Nahrung. Der britische Geschäfts-mann Arron Banks hatte die Ausstiegs-kampagne mit 9 Millionen Pfund finanziert: die größte Parteienspende, die UK jemals erlebt hat. Das könne nicht "vollumfänglich nachvollzogen" werden. Nachforschungen der unabhängigen Medienplattform "Open Democracy" lassen vermuten, dass das Geld aus dubiosen Quellen stammen könnte.

Wieder massive Einmischung in Wahlen?


Die Huffington Post brachte heute die Story, dass Banks das Geld von russischen Quellen erhalten haben soll. Seine Frau Ekaterina Paderina wird von britischen Geheimdienstlern der Sondereinheit Special Branch seit Jahren verdächtigt, für den Kreml zu spionieren. Labour Politiker Bradshaw hat das Parlament und die Wahlkommission aufgefordert, die Vorwürfe "sehr sorgsam" zu prüfen. Zu weiteren Einzelheiten vgl. den Bericht.
Hat Russland die Brexit-Kampagne finanziert?
Am Tag zuvor hatte die Medienplattform Open Democracy die Frage gestellt: "Wie konnte sich Arron Banks den Brexit leisten?"
How did Arron Banks afford Brexit?
Die Journalisten Alistair Sloan und Ian Campbell haben herausgefunden, dass Banks seinen Reichtum stark übertrieben hat und ab 2013 in Schwierigkeiten war. (Das erinnert an Donald Trump.) Eine Regulierungsbehörde in Gibraltar hatte in Banks Versicherungsagentur eine Unterdeckung festgestellt. Banks hatte davor offenbar versucht, das Loch mit 40 Millionen Pfund zu stopfen.

Der Bericht von Open Democracy ist lang und leider nur auf Englisch - jedoch sehr lesenswert.

Bester Auftritt Mays ändert nichts an düsteren Aussichten


Wo wir schon dabei sind: britische Medien verhalten sich nicht so brav, wie deutsche Medien sich im Augenblick zeigen. Die deutsche Ausgabe der Huffington Post ist sehr informativ.


Kein Wunder. Die EU fordert inzwischen  eine Schlusszahlung von 100 Milliarden Euro und weitere Zusicherungen, zu denen Frau May schweigt. Zu den Einzelheiten  vgl. den gestrigen Bericht der Huffington Post.

Ein vertrauliches Papier des Innenministeriums über die Einwanderungspolitik nach dem Brexit wurde kürzlich veröffentlicht. Für EU-Bürger würden die Beschlüsse drastische Folgen haben.

Ein geheimes Dokument enthüllt, wie drastisch sich Großbritannien nach dem Brexit ändern soll

Britische Medien erinnern wieder an ältere Berichte, die nun aktualisiert erschienen.

8 Fakten zeigen, dass Großbritannien ein Jahr nach dem Brexit am wirtschaftlichen Abgrund steht

9 Anzeichen, dass der Brexit nicht laufen wird wie geplant

7 Momente beim Dinner von May und Juncker zeigen, warum der Brexit zum Desaster werden könnte

Merkel 'wütend' über Brexit Leaks gegen May


Eine gut platzierte Quelle in Berlin sagte der TIMES, dass die Kanzlerin den Zusammenbruch der Regierung May fürchtet. 


Angela Merkel is “furious” over leaks from private Brexit talks amid fears that further hostility from Brussels may topple Theresa May, The Times has been told.
Angela Merkel ist "wütend" über Leaks aus privaten Brexit-Gesprächen, befürchtet, dass weitere Feindseligkeiten aus Brüssel Theresa May stürzen könnten, wurde der TIMES gesagt.

Mit den Leaks sind die o.a. 7 Momente beim Dinner von May und Juncker gemeint. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hatte letzten Sonntag mit Bezug auf diese Leaks geschrieben, dass May um "Hilfe gefleht" und einen "ängstlichen und mutlosen Eindruck" gemacht hätte.

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